Radio FRO macht Schule
von Philippa Plochberger //
Radio FRO hat im ersten Halbjahr 2014 eine Vielzahl von Workshops mit Schüler*innen gestaltet. Unsere Ausbildungsleiterin Philippa Plochberger war der Pulsschlag hinter diesen Schulworkshops. Hier legt sie dar, was wir uns eigentlich dabei denken, so viel Zeit in die Bildungsinstitution Schule zu investieren.
Im Frühjahr dieses Jahres führten wir ein Radioprojekt mit der Otto-Glöckel-Schule (NMS 5 – Linz) durch. Schwerpunkt der insgesamt vier Radiosendungen war Mehrsprachigkeit. Ein weiteres, ebenfalls mehrteiliges Projekt fand mit der HTL Leonding statt. Die Schüler*innen der beiden ersten Klassen des neu eröffneten Medientechnikzweiges produzierten insgesamt sechs einstündige Radiosendungen. Auch mit dem BRG Solarcity, der HLW Auwiesen und den Kindern des Zentrums für Hör- und Sehbildung der Caritas Oberösterreich wurden Radioworkshops abgehalten. Ganz schön viel, wenn man bedenkt, dass es nicht zu unseren Hauptaufgaben gehört Schulworkshops abzuhalten.
Radio FRO investiert hier Arbeitskraft, weil uns neben der Weitergabe der Freude am Radiomachen auch viel an der Vermittlung von Medienkompetenz liegt. Das meint im Wesentlichen die Fähigkeit, mit Medien und ihren Inhalten umzugehen und sie für die eigenen Bedürfnisse zu nutzen. Aber unter den Überbegriff Medienkompetenz fallen auch Schlagworte wie Medienkritikfähigkeit, Medienkunde und –nutzung sowie Mediengestaltung.
Gerade die Fähigkeit zur Medienkritik ist wichtig und genau da versteht sich Radio FRO als Vermittler*in, damit Kinder und Jugendliche erkennen, dass sie einerseits selbst Medien machen können, und dass andererseits Medien von Menschen gemacht werden, die ihre Ansichten und Meinungen mittransportieren. Daher dürfen und sollen Medien auch kritisiert und hinterfragt werden.
Wenn das rote Licht angeht, dann gilts!
Radioproduktionen mit Schüler*innen erfordern auch Sprachkompetenz, und zwar nicht in dem Sinne, perfekt sprechen zu können. Es geht vielmehr um das Hör- und Leseverständnis. Einen Text so zu verstehen und mit eigenen Worten zusammenzufassen, dass die Hörer*innen auf Anhieb folgen können, verlangt den jungen Radiomacher*innen einiges ab! Radiomachen fördert den kreativen Umgang mit Sprache, Sprachgewandtheit und – auch wenn im Radio niemand zuschauen kann – Auftrittskompetenz. Wenn das rote Licht angeht, dann gilts! Alles, was im Studio gesagt und getan wird, geht 1:1 raus und alle hören mit.
Eine Radiosendung ist immer eine Produktion des ganzen Schüler*innenteams. Ähnlich wie beim Bergsteigen ist das Gesamtergebnis nur dann optimal, wenn alle mitmachen und gemeinsam ans Ziel kommen. Immer mit den Möglichkeiten und Begabungen, die jede*r mitbringt. Radiomachen fordert den Schüler*innen viele Kompetenzen ab: Wertschätzung von Andersartigkeit, Respekt zu geben und zu bekommen, zuzuhören und sich Gehör zu verschaffen .
Die Schüler*innen sind die Macher*innen und Hörer*innen von morgen und lernen auf diese Weise das Freie Radio als coolen und offenen Platz für Partizipation und Meinungsfreiheit kennen. Sie sind die Multiplikator*innen von Freien Radios und gerade deshalb darf und soll die Produktion von Radiosendungen Spaß machen! Und dafür wenden wir gerne unsere Energie auf.
// Philippa Plochberger ist passionierte Medientrainerin für alle und jede*n und macht sogar bei ihrem Hund keine Ausnahme! Sie ist ständig auf der Suche nach neuen Trainingsmethoden für die sichere Verbreitung des Radiovirus.
Zuletzt geändert am 31.08.14, 00:00 Uhr
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