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Radioreisen – Tonbilder & Musik

Radioreisen entführt dich am 24. Dezember auf eine phantastische Reise durch Island.
Radioreisen am 24.12.2010 von 14-15 Uhr

(english translation below)

Anmerkungen

Diese Sendung enthält ausschließlich Musik, die ich während zweier Reisen durch Island hörte, sowie Audioaufnahmen, die dort entstanden.

Unterwegs

Vor allem auf langen Autofahrten durch oft unwirklich erscheinende Landschaft waren Stücke von Yann Tiersen oder Naked Lunch wunderbare Wegbegleiter, an denen ich mich nicht satthören konnte. Das traf auch auf solche von Sigur Rós zu, wobei nicht, wie erwartet, melancholische, sondern eher heitere besonders gut mit meiner Stimmung harmonierten.

Wasser
Dieses Kapitel ist unterschiedlichen Erscheinungsformen des Elementes gewidmet. Zu hören sind etwa sein Schwappen ans Ufer eines Sees, die Brandung an mehreren Stränden, knackendes Eis, Wasserfälle und Bäche, aber auch Vögel oder Kinder an einem Teich.

Kirche

Akureyri, die mit ca. 17.5oo Einwohnern größte Siedlung im Norden des Landes, liegt am Ende des tiefsten isländischen Fjordes und erstreckt sich unterhalb eines Gebirgskammes. Auf einem Hügel über der Altstadt thront die Kirche. Ihr zu Füßen verläuft, inmitten eines Parks, eine Freitreppe, von der aus sich eine wunderbare Aussicht über Stadt und Hafen bis zu den Hügeln hinter dem gegenüberliegenden Fjordufer bietet. All das ist in Dämmerlicht gehüllt, denn es ist Abend. Plötzlich stößt jemand von innen einen Flügel des Kirchenportals auf. Licht strömt von drinnen auf den Vorplatz. Dann dringt Gesang ins Freie. Er stammt vom Chor, der gerade probt. Das lädt zu kurzem Verweilen ein.

Drinnen
Vielerorts geht man in isländischen Häusern auf knarzendem Holzboden, wie auch in diesem, begleitet vom Ticken einer Wanduhr und Geräuschen von der Küche her.
Unweigerlich wird eine Kindheitserinnerung wieder lebendig. Am Weihnachtsabend fuhren wir alljährlich von der Stadt aufs Land zu meinen Großeltern väterlicherseits. Manchmal mußten wir das letzte Stück zu deren abgelegenem Haus durch tiefen Schnee zu Fuß zurücklegen. Am Ziel erwartete uns die große Verwandschaft inmitten von Wärme und Behaglichkeit. Die Bescherung fand unterm riesigen, hell erleuchteten Christbaum droben auf der hölzernen – und wunderbar knarzenden Empore statt. Später, wenn ich etwas Ruhe brauchte, setzte ich mich drunten in der Stube auf eines der Fensterbretter. Das Haus hat dicke Mauern. Wenn ich die Vorhänge zu- und die Knie anzog, konnte ich in der Laibung bequem sitzen. Hier befand ich mich in der Mitte zwischen drinnen und draußen. Stimmgewirr und Licht waren nun merklich gedämpft, und ich konnte ungehindert, aber durch die Glasscheibe und den nahen Heizkörper vor Kälte geschützt, die hügelige, spärlich bewaldete, weißbedeckte Pracht betrachten.

Erinnerung
“Happy 13” Was für ein Stück für einen Rückblick!

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Comments
This programme contains but music I heard during two journeys to Iceland, as well as audio recordings that originated there.
Especially on long car rides through often surreal landscape pieces by Yann Tiersen or Naked Lunch were wonderful companions which I never got sick of. That was also the case with tracks by Sigur Rós, where not, as expected, melancholic, but rather cheerful ones harmonized especially well with my mood.

Water

This chapter is devoted to various forms of the element. Its swoshing onshore of a lake, breakers at several beaches, cracking ice, waterfalls and creeks, but also birds or children at a pond are appearing.

Church

Akureyri, the largest settlement in the north of the country with rd. 17.5oo inhabitants lies at the end of the deepest Icelandic fjord and extends below a mountain ridge. On a hill above the old town the church is enthroned. At its feet, amidst a park, runs an open staircase, from which a wonderful view over city and harbor to the hills behind the opposite side of the fjord presents itself. All this is wrapped in gloom, for it is evening. Suddenly someone pushes open one wing of the church portal. From inside light floats the courtyard. Then singing chimes outside. It originates from the choir, which is currently rehearsing. This calls for a short stay.

Inside
In many places in Icelandic houses one walks on creaking wood-floors as for instance in this one, accompanied by the ticking of a clock and sounds from the kitchen.
Inevitably, a childhood memory comes back to life. Every year on Christmas Eve we drove from the city to the country-side to my paternal grand-parents. Sometimes we had to cover the last piece to their secluded house through deep snow on foot. At the finish a large amount of relatives awaited us amidst of warmth and cosiness. The handing out of presents took place below the huge, brightly lit Christmas tree aloft on the wooden – and wonderfully creaky gallery. A little later, when I needed some rest, I sat on one of the window-sills down in the living-room. The house has thick walls. When I drew the curtains and bent my knees, I could sit comfortably in the embrasure. Here I was in the middle between the in- and outside. Voices and light were now noticeably subdued, and I could unopposed, but protected from the cold by the glass and the nearby heater, look at the rolling, sparsely wooded, world in white.

Memory
“Happy 13” What a piece for a look back!

 

Zuletzt geändert am 13.12.10, 00:00 Uhr

Verfasst von Sabina Köfler

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