Raga CDs des Monats (01/14): Sikh Sangeet Gurbani Kirtan (Die Hauptragas in der Sikhmusik) Teil3
Die Hindustani-Musik aus Nordindien und karnatische Musik Südindiens sind im Wesentlichen von der Geschichte des Hinduismus und dem Moghulreich geprägt. Die antiken Skripte des Hinduismus sind die Veden und können bis ca. 1200 v. Christi Geburt (Rigveda) zurückdatiert werden. Die Moghulherrscher waren in Nordindien von 1526 bis 1858 präsent, unter ihnen Akbar als der Bedeutendeste. Akbar regierte von 1556-1605. Die indische Klassik hat maßgeblich dazu beigetragen, den Sikhismus zu begründen.
Sikh Sangeet – Gurbani Kirtan (Hauptragas in der Sikhmusik)
Als der Begründer der Sikh-Lehre wird Guru Nanak Dev (15. April 1469 – 22. September 1539 in Talwandi (im heutigen Pakistan)) gesehen, der erste von zehn (10) Gurus. Sie alle lebten in dem Zeitraum von 1469 bis 1708 und haben den Sikhismus auf unterschiedlichste Weise geprägt. Nanak Dev begann als der erste Guru bereits im 15. Jahrhundert die Grundzüge des Sikhismus auf seinen Reisen als Wanderprediger zu lehren. Mit den Erkenntnissen aus den verschiedenen Religionen, die ihm begegneten, vom Hindusimus, Jainismus, Islamismus bis zum Sufismus formulierte Guru Nanak Dev eine eigenständige Lehre über die Einheit Gottes, oder viel mehr des Göttlichen.
Sendetermine …
Teil 3: 26. Januar 2014 – 23:00-24:00 Uhr CET (5:00-6:00 p.m. EST) @ RadioFRO (A)
Teil 4: 9. Februar 2014 – 23:00-24:00 Uhr CET (5:00-6:00 p.m. EST) @ RadioFRO (A)
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Die Lehre des Sikhismus ist eine Monotheistische. Guru Nanank Dev sprach aber nicht von einem Gott, nicht in Form einer Personifizierung, vielmehr von dem Göttlichen, als dem Unbekannten, Unbestimmbaren, Formlosen… allgegegnwärtig, im spirituellen Sinne.
Im Jahre 1678 fasste der 10. Lehrer Guru Gobind Singh die einzelnen Schriften – auf der Basis des Adi granth – zu der abschliessenden Fassung des Guru Granth Sahib zusammen. In dem heiligen Buch des Sikhismus, finden sich auf insgesamt 1430 Seiten (Angs) eine Vielzahl von Shabads (Hymnen). Es sind Texte, die einer bestimmten Ragaform zugeordnet werden (s. Tabelle).
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Ragas imGuru Granth Sahib
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No. | Name of Raga | Order No. | Page Range | Page Count
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1 Asa 4 347 to 489 142
2 Bairari 13 719 to 721 2
3 Basant 25 1168 to 1197 29
4 Bhairon 24 1125 to 1168 43
5 Bihagara 7 537 to 557 20
6 Bilaval 16 795 to 859 64
7 Devagandhari 6 527 to 537 10
8 Dhanasari 10 660 to 696 36
9 Gauri 3 151 to 347 196
10 Gond 17 859 to 876 17
11 Gujari 5 489 to 527 38
12 Jaijaivanti 31 1352 to 1353 1
13 Jaitshree 11 696 to 711 15
14 Kalyan 29 1319 to 1327 8
15 Kahnra 28 1294 to 1319 25
16 Kedara 23 1118 to 1125 7
17 Maajh 2 94 to 151 57
18 Malhar 27 1254 to 1294 40
19 Mali Gaura 20 984 to 989 5
20 Maru 21 989 to 1107 118
21 Nat Narayan 19 975 to 984 9
22 Prabhati 30 1327 to 1352 25
23 Ramkali 18 876 to 975 99
24 Sarang 26 1197 to 1254 57
25 Shree 1 14 to 94 80
26 Sorath 9 595 to 660 65
27 Suhi 15 728 to 795 67
28 Tilang 14 721 to 728 7
29 Todi 12 711 to 719 8
30 Tukhari 22 1107 to 1118 11
31 Vadahans 8 557 to 595 38
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Die Texte der ersten 10 Lehrer wurden zudem ergänzt um Weisheiten des indischen Mysthikers Kabir (1440-1518) oder des Poeten und Heiligen Namdev (1270-1350) und anderer.
Die Verse des Guru Granth Sahib sind in einer eigenen Sprache verfasst, in Gurmukhi. Sie leitet sich aus Punjabi und Hindi ab und war im Mittelalter Nordindiens weit verbreitet. Die Gurkmuki-Schrift hat ihren Urpsrung in einer Vielzahl von Sprachen. Heute ist sie die offizielle Schriftsprache des indischen Bun
desstaates Punjab. Standardisiert wurde Gurmuki von dem zweiten Guru Angad Dev. Die Vokalsprache Gurmukhi besteht aus den Gurbani-Wörtnern. Den Text des Guru Granth Sahib bezeichnet man daher als Gurbanigurbani. Gurbani ist sinngemäß “das gesprochene Wort des Meisters, des Gurus”, dem der Studierende, der Schüler seine ganze Aufmerksamkeit schenkt. Der Sanskrit-Begriff “Guru” ist mehr als nur Lehrer. Für einen Sikh bedeutet es Lehrer + spiritueller Führer zugleich.
Anders als im Hinduismus, in den man hineingeboren werden muss, kann sich jeder zum Sikhismus bekennen. Hier treffen wir auch auf die Vorstellung von Reinkarnation. Das Kastensystem wird wie in der indischen Verfassung abgelehnt. Weltweit werden die Zahl der Sikhs auf etwas weniger als 30 Millionen geschätzt. Die Mehrzahl lebt im Norden Indiens, im Punjab, dem Grenzgebiet zwischen Indien und Pakistan. Nachdem die Völkerwanderung im 19. Jahrhundert eingesetzt hat, entstanden in Kanada, Ost-Afrika, im mittleren Osten, in England, Australien und Neuseeland die größeren Diasporas.
Betritt man einen Sikh-Tempel, tront das Guru Granth Sahib im Zentrum. Seit 1708 ist es das offizielle Buch des Sikhismus, in unveränderter Form. Nach Betreten des Tempels verbeugt sich ein Sikh zur Ehrerbietung der Lehrer symbolisch vor dem Heiligen Buch. Die Gottesdienste und Sikh-Feste können von jedermann besucht werden, ungeachtet seiner Herkunft oder Religion.
Zuletzt geändert am 26.01.14, 00:00 Uhr
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