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Gesendet am So 27. Mai 2012 / 23 Uhr
IMC - India meets Classic

Raga CDs des Monats (05/12): NATYA… die Bedeutung der Ragas im indischen Tanz & Theater (Teil 2 von 2)

In den darstellenden Künsten Indiens ist Natya eine Kombination aus Bewegungen, Mimik, Kostümen, menschlicher Psychologie und grossartigen Geschichten. Der indische Tanz ist in seiner traditionellen Form bis heute “Geschichtenerzählen”. Das indische Theater war wie die Ragas unter der muslimischen Herrschaft und dem persischen Einfluss einem Paradigmenwechsel unterworfen. Aus Tempelriten wurde höfische Unterhaltung für Kunstliebhaber.

 
Ursprünglich zogen die Geschichtenerzähler, die Kathaks – entsprechend die Bezeichnung für ihre Tanzform, dem Kathak – als nomadisierende Barden von Dorf zu Dorf durch das nördliche Indien. Die Kathaks spielten in den Tempelanlagen Mythen und lehrreiche Geschichten aus den alten Schriften. Die Kostüme und thematischen Gegenstände dieser Tanzform findet sich oft in denen der Miniaturmalereien, den Ragamala-s der Mughalperiode (Bilder s. “Instrumente” & “Darstellung von Kunstszenen“) wieder.
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Indische Tanzdramen – Bharata Naatya Sampradaya
Bharata Naatya Sampradaya… RAM (2004, The Hindu) Dance Drama Goddess Durga (The Hindu, 2004) Mythological Themes - Krishna (The Hindu, 2004)
v.l.n.r.: RAM | Tanzdrama Gottheit Durga | Mythologische Themen “Krishna” (Quelle: The Hindu, 2004)
Die Rolle des klassisch Tanzes in Indien hatte sich bereits sehr früh entwickelt. Tänze waren Bestandteil religiöser Riten. Die Tänzer verehrten die Götter, in denen sie Geschichten aus ihrem Leben und ihren Taten erzählten.Im Westen ist heute meist Bharata Natyam bekannt, als einer der vier Hauptformen aller indischen Tänze, energetisch und mit äusserst präzisen, ausbalancierten Bewegungsabläufen.
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Sendetermine…
Sonntag, den 13.05.2012 (Teil 1) | 27.05.2012 (Teil 2) – 23:00-23:58 Uhr (MESTZ) @ Radio FRO 
(Premiere: 01.04.2008 / 06.05.2008 – 21:00-21:58 Uhr (METZ) @ Tide 96.0 FM))
InternetStream | PodCasting | Sendetermine
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Bharata Natyam selbst bedeutet aber nicht “indischer Tanz”, ein weitverbreiteter Irrglaube. Dieser Terminus (nach Purandara Dasa (14884-1564)) verkörpert die drei Lebensformen des indischen Tanzes:
  • Bha oder Bhava, der Ausdruck,
  • Ra für Raga oder Melodie und
  • Ta für Tala, der Rhythmik (rhythmische Zirkel).
Indien’s herausragende BharataNatyam-Tänzerinnen:

Priyadarshini Govind (Hinduonnet, 2004) Maitreyi Sarma and Ananda Shankar - MUM’S The Word (Hinduonnet, 2005) Geeta Chandran (Hinduonnet, 2005) Dr. Srekala Bharath (Hinduonnet, 2008)

v.l.n.r.: Priyadarhini Govind | MaitreyiSarma m. Dr. Ananda Shankar Jayant | Geeta Chandran | Dr. Srekala Bharath
Quelle: Hinduonnet, 2004 (Avinash Pasricha), 2005 (K. Gajendran, R. Shivaji Rao), 2008 (V. Ganesan)
Der Terminus Raag (“tonale Färbung”) findet sich erstmalig im Natya Shastra (4. Jhdt. v. Chr. – 2. Jhdt. n. Chr.) wieder, dem Handbuch für Dramaturgie von dem mythische Brahmanen Bharata Muni, einem Priester und Weisen. Die sieben (7) Hauptnoten (sapta svaras), die man auch heute verwendet, werden mit verschiedenen Gemütszuständen (9 Emotionen = Nava Rasa-s) verbunden. Im Natya Sastra werden auch Musikinstrumente und Ihre Art der spieltechnischen Handhabung beschrieben. Es weist vier Kategorien aus: Laute (tata), Flöte (Sushira), Cymbal (Ghana) und Trommel(Avanadha).

Zuletzt geändert am 12.05.12, 00:00 Uhr

Verfasst von Lothar J.R. Maier

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