Red Bull erhält Schandfleck 2016
Der Schandfleck des Jahres 2016 ging letzte Woche an Dietrich Mateschitz. Die Auszeichnung für verantwortungslose Unternehmen wurde von Aktivist*innen in die Red Bull Zentrale gebracht.
Das Fair Planet Festival in Linz steht vor der Tür und außerdem widmen wir uns einer Kampagne des schwedischen Gewerkschaftsbundes LO gegen Rechtspopulismus.
Im Jahr 2016 ist der TV Sender servus.tv sehr unrühmlich in die Medien geraten. Einige Mitarbeiter*innen wollten einen Betriebsrat gründen, woraufhin ihnen vom Betreiber Red Bull mit der Beendigung des Sendebetriebes gedroht wurde.
Kein Betriebsrat für ServusTV
Im Frühjahr 2016 gab es Bestrebungen einiger Beschäftigter bei ServusTV, einen Betriebsrat zu gründen und Betriebsratswahlen abzuhalten. Nachdem die Mitarbeiter*innen von ServusTV bei einer Online-Umfrage bezüglich der Gründung eines Betriebsrats mitgemacht hatten, wurde seitens Red Bull Media House, dem Inhaber von ServusTV, verkündet, der Sender werde mangels Wirtschaftlichkeit eingestellt und alle 264 MitarbeiterInnen seien bereits gekündigt. Wenig später gab Konzerngründer und -chef Dietrich Mateschitz öffentlich zu, dass die Aussicht auf eine Betriebsratsgründung die Entscheidung zur Auflösung des Senders begünstigt hätte. Die Entscheidung den Sender einzustellen, wurde zurückgenommen, nachdem sich die Belegschaft öffentlich gegen eine Betriebsratsgründung ausgesprochen hatte.
Für dieses öffentliche Untergraben des Rechts auf Betriebsratsgründung erhielt das Red Bull Media House im Februar 2017 den Schandfleck-Jurypreis. Der Schandfleck ist eine Auszeichnung für gesellschaftlich unverantwortliche Unternehmen, Organisationen und Institutionen die jährlich vom Netzwerk Soziale Verantwortung vergeben wird. Teilnehmer*innen des Lehrgangs „Global denken – Global Handeln“ brachten den Schandfleck heute nach Fuschl zur Red Bull-Zentrale. Der Lehrgang wird von der Menschenrechtsorganisation Südwind und weltumspannend arbeiten, dem entwicklungspolitischen Verein des ÖGB, durchgeführt.
nähere Infos unter:
Netzwerk Soziale Verantwortung
Ein Fest verändert
Den Sommer spüren, kulinarische Köstlichkeiten genießen und ausgelassen – ohne Reue – feiern.
Ein Widerspruch zu Nachhaltigkeit und fairem Konsum?
Das FAIR PLANET soll zeigen, dass Genuss und pure Lebensfreude keine Ausbeutung von Mensch, Tier und Natur braucht. Ich hab mit Anna Geisler aus dem Organisationsteam gefragt, was das FAIR PLANET für ein Fest ist.
Neben nachhaltigen Informationen und fairer Kulinarik erwartet Sie ein musikalisches Programm.
Live on Stage am Fair Planet Festival spielen: Die Salzburger Rockband „Jeyn Claix“,„Solo Mops“, „Awsomenauts“, „W.O.S.“, ein junges Bandprojekt, das im Zuge des Fair Planet Festivals gegründet wurde und die Linzer Band „Call me Astronauts“.
FAIR PLANET: Samstag, den 3. Juni 2017, von 12 bis 20 Uhr, im Linzer Volksgarten.
Informationen unter: fairplanet.at
Ein Beitrag von Victoria Windtner mit Dank für die Musik an „Call me Astronauts“.
Scharfe Kante
Das zutiefst sozialdemokratische Schweden hat in den letzten zehn Jahren einen starken Rechtsruck erlebt. Die Partei der Schwedendemokraten hat sich als fragwürdige Alternative hervorgetan. Nun diese Geschichte erscheint uns nicht ganz unbekannt – die scharfe Kante gegen Rechts zeigt in Österreich weder die Politik noch die Gewerkschaft – der schwedische Gewerkschaftsbund LO hat es mit einer Kampagne vorgemacht und einen wichtigen Schritt gesetzt. Kampagnenleiter Johan Ulvenlöv hat letzte Woche im Jägermayrhof für die Bildungsbeauftragten des Österreichischen Gewerkschaftsbundes einen Vortrag gehalten. Im Anschluss daran hat Sandra Hochholzer mit ihm gesprochen.
Interview mit Johan Ulvenlöv, LO
Durch die Sendung führt Sandra Hochholzer
Zuletzt geändert am 02.09.17, 02:38 Uhr
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