Schwierige politische Lage in Venezuela
Im Weltempfänger des Infomagazins FROzine drei Themen: politische Lage in Venezuela, Menschenrechtsorganisationen fordern Beobachtung der Strafprozesse in Baku und der Wasseratlas 2025 verdeutlicht den Druck auf die Ressource Wasser.
Venezuela – eine schwierige politische Lage
Am 28. Juli 2024 wählte Venezuela. Unter fragwürdigen Bedingungen erklärte der Nationale Wahlrat (CNE) Amtsinhaber Nicolás Maduro mit 51,95% zum Wahlsieger. Das Oppositionsbündnis plataforma Unitaria Democrática (Einheitliche Demokratische Plattform, kurz PUD) rund um den ultra-rechten Präsidentschaftskandidaten Edmundo González erkennt das Ergebnis nicht an. Zudem ließ der Nationale Wahlrat Fristen der Transparenz verstreichen. Infolge kam es zu Demonstrationen. Es kam zur Festnahmen von rund 1600 Menschen. Nachdem am 10. Jänner 2025 nun Nicolás Maduro als Präsident vereidigt wurde, kam es neben Demonstrationen abermals zu Festnahmen. Darunter auch vor wenigen Tagen der Ex-Präsidentschaftkandidat Enrique Márquez Er gilt seit Jahren als Maduro Kritiker. Radio Corax sprach mit Tobias Lambert. Tobias ist freier Autor, Redakteur u.a. für die Lateinamerika Nachrichten und die Taz. Er hat kürzlich das Buch veröffentlicht: „Gescheiterte Utopie?: Venezuela ein Jahrzehnt nach Hugo Chávez“.
Strafprozesse in Baku – Beobachtung gefordert
Im September 2023 griff Aserbaidschan die De-facto-Republik Arzach an. Viele kennen die Region auch unter dem Namen Bergkarabach. Es war eine Enklave ethnischer Armenier*innen innerhalb des Staatsgebietes von Aserbaidschan. Seit den 90er Jahren kam es hier zu mehreren Kriegen zwischen Armenien und Aserbaidschan. Während Armenien die in der Enklave lebenden Armenier*innen unterstützte, beanspruchte Aserbaidschan das Gebiet als ihr Territorium. Als Folge des Angriffes von Aserbaidschan im September 2023 mussten 100.000 Armenier*innen die Region verlassen und Aserbaidschan kontrolliert seither das Gebiet. Die Regierung der selbsternannten unabhängigen Republik wurde dabei verhaftet und ins Gefängnis gesperrt, sofern die Betroffenen überhaupt noch vor Ort waren. Am 17. Januar 2025 begann nun ein Prozess in der aserbaidschanischen Hauptstadt Baku gegen die vor über einem Jahr Verhafteten. Vor Gericht stehen 16 Menschen aus Arzach, der prominenteste von ihnen ist der ehemalige Staatsminister von Arzach, Ruben Wardanjan. Mehrere deutsche Menschenrechtsorganisationen befürchten nun einen politisch motivierten Schauprozess. Um zu erfahren, worum es dabei genau geht und was von dem Prozess zu erwarten ist, unterhielt sich Radio Corax mit Tessa Hofmann von der AGA. Die AGA ist die Arbeitsgruppe Anerkennung – gegen Genozid, für Völkerverständigung.
Wasserkreislauf in der Krise
Die Heinrich-Böll-Stiftung und der Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland veröffentlichten Anfang Jänner den Wasseratlas 2025. Er illustriert auf 60 Seiten anschaulich, warum die Ressource Wasser stark unter Druck steht und zeigt bestehende Lösungsansätze, um die Verfügbarkeit der Grundlage allen Lebens weltweit zu sichern. Der Wasserkreislauf unseres Planeten gerät durch Übernutzung, Verschmutzung und die Zerstörung intakter Landschaften zunehmend aus dem Gleichgewicht. Industrie, Digitalisierung, die Produktion von Kleidung, Fahrzeugen und Nahrungsmitteln beanspruchen weltweit große Mengen an Wasser. Das gefährdet Ökosysteme, die Nahrungsmittelversorgung und die Wasserqualität. Inka Dewitz ist Fachreferentin für Internationale Agrarpolitik bei der Heinrich-Böll-Stiftung. Walter Heindl von Radio LoraMuc sprach mit ihr über die Inhalte der Publikation.
Moderation: Nora Niemetz
CC-Musik: Laouber
Zuletzt geändert am 26.01.25, 20:05 Uhr