“Sonntagnachmittag im Villenviertel” von Maria von Peteani
Aus dem Hörspielstudio: Leitung: Ewald Hafner und Karl Kranewitter
Sonntagnachmittag im Villenviertel:
Das Stück spielt natürlich in Paris. Nicoline bereitet sich auf den Empfang ihres Liebhabers Armand vor, und versucht ihren Gönner Herrn von Bardieu rasch aus dem Haus zu bringen. Dieser geht ab und Nicoline gibt Armand über Telefon das Signal zum Kommen. Dieser kommt, jedoch nach kurzer Zeit kommt auch Bardieu wieder zurück und steht am Gittertor. Was tun? Nicoline hat eine Idee, sie ruft ihre Freundin Mignon an. Diese hat auch eine Idee. Sie schickt ihren Freund mit dem Motorrad vorbei, dieser macht so viel Lärm mit dem Motorrad, dass Nicoline mit ihren Freund Armand über eine kleine Pforte entwischen können. Um ein Alibi zu haben eilt sie zu ihrer anderen Freundin Alice und ersucht um Begleitung zu ihr nach Hause. Diese ersucht ihren gleichfalls anwesenden Freund um Geduld und kommt dem Wunsch nach. Der Plan gelingt, Herr von Bardieu hat nichts gemerkt.
Maria Sauer wurde 1880 in Prag als Tochter eines Juristen im Postdienst geboren. Mit zehn Jahren übersiedelte sie nach Linz, wo sie das Mädchenlyzeum absolvierte. 1908 heiratete sie den Opernsänger Eugen Reichsritter von Peteani-Steinberg, einen geborenen Italiener, der damals am Linzer Landestheater gastierte. Sie lebte nunmehr auf den Gütern ihres Mannes in Görz und war viel auf Reisen. Nach dem Tod ihres Mannes 1913 kehrte sie wieder nach Linz zurück. Mit Liebesromanen und heiteren Erzählungen wurde sie als Schriftstellerin rasch bekannt. Nach dem Anschluss an das Deutsche Reich konnte sie den Ariernachweis nicht erbringen und hatte damit keine Arbeitsmöglichkeit mehr. Doch nach 1945 gelang es ihr relativ rasch wieder ins Geschäft zu kommen. Alle ihre Romane erschienen in Neuauflagen. Vorrangiges Arbeitsgebiet war dann aber nicht mehr der Roman, sondern das Feuilleton und das Hörspiel. Maria von Peteani starb 1960 in Linz.
Sie erhielt 1935 den Hörspielpreis der RAVAG und an ihrem Wohnhaus Mozartstraße 26 befindet sich eine Gedenktafel.
Zuletzt geändert am 19.05.16, 00:00 Uhr
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