#Stimmlagen: Stadt gemeinsam entwickeln & Wie klingt die Stadt?
Die Themen des bundesweiten Infomagazins #Stimmlagen, gestaltet von Radio FRO: Stadt gemeinsam entwickeln aus der Sicht der Partizipationsforschung // Die Klangwolke Linz als Beispiel für partizipative Kunst in Corona-Zeiten.
Zwei Projekte haben das Radio FRO-Team in den letzten zwei Wochen intensiv beschäftigt: #itsup2us und die Klangwolke 2020 Sounding Linz.
“Stadt gemeinsam entwickeln”
Über mehr Transparenz und Mitbestimmung in der Stadt Linz diskutierten Expert*innen und Vertreter*innen von Bürger*innen-Initiativen Anfang September im afo Architekturforum oö im Rahmen der von Radio FRO organisierten 8-teiligen Veranstaltungsreihe #itsup2us. Bei #itsup2us wird zivilgesellschaftliches Engagement sichtbar und Forderungen zivilgesellschaftlicher Akteur*innen an die Politik publik gemacht.
In den #Stimmlagen hören wir den einführenden Impulsvortrag:
- Stadt gemeinsam entwickeln aus der Sicht der Partizipationsforschung“
von Ulrike Salzbacher,mehr Demokratie Österreich und Initiative “Hochhaus daneben”
Dass Bürger*innen bei Stadtentwicklungs-Prozessen mitreden wollen, ist global gesehen nichts neues, Österreich und insbesondere Linz hinkt hier aber Jahre (oder gar Jahrzehnte) hintennach. Die Digitalisierung (insbesondere Social Media) haben den Wunsch der Bürger*innen nach mehr Mitbestimmung zusätzlichen Vorschub geleistet. Aber wie kann “Urban Governance” nicht nur “top-down” – ausgehend von der Verwaltungsspitze und Stadtverwaltung – sondern auch “bottum-up” – also dass die Impulse aus der Zivilgesellschaft aufgenommen werden und auch die Interaktionsformen zwischen den relevanten Akteuren betrachtet werden – gelingen?
“Sounding Linz” – Die Linzer Klangwolke 2020
Wer die Linzer Klangwolke kennt – der weiß, wie das seit Jahren abläuft: Über 100.000 Menschen dicht an dicht in Linzer Donaupark gedrängt. Gemeinsames Lauschen und vor allem Sehen der Visualisierten Klangwolke – Mega-Inszenierung und großes Feuerwerk inklusive. Nach rund einer Stunde ist das Spektakel in der Regel auch wieder vorbei.
Heuer war Corona-bedingt alles anders, aus der Klangwolke wurde ein 24-stündiges Klangexperiment von und aus Linz. Alle Linzer*innen wurden aufgerufen, mitzumachen, als partizipativer, dezentraler Kultur-Event.
Zum ersten Mal hat Radio FRO ein 24 Stunden Live-Programm zur Linzer Klangwolke zum bewussten Hinhören gestaltet. Dazu waren FRO-Reporter und Reporterinnen mit Mikrofonen und mobilen Sendeanlagen ausgerüstet unterwegs, die den Sound von Linz live übertragen haben. 5 stationäre im Stadtgebiet verteilte Mikrofone samt Sendeanlagen haben das Programm ergänzt. Alles zusammen wurde gemeinsam mit Live-Konzerten zur Radiowolke gemixt. Von 20:00 bis 21:00 hieß es „Die Stadt hört sich selbst“ – die Linzer und Linzerinnen wurden dazu aufgerufen, das Radio einzuschalten und ans Fenster zu stellen – als Rückbesinnung an die erste Klangwolke 1979.
Peter Androsch, Sam Auinger, Wolfgang „Fadi“ Dorninger und Gitti Vasicek wurden vom Klangwolken-Veranstalter LIVA mit der „situationskompatiblen“ Konzeption und Inszenierung der Klangwolke 2020 betraut. Was ist das Konzept der Klangwolke 2020? Wie klingt Linz und die künstlerische Auseinandersetzung? Und was ist das politische an der heurigen Klangwolke? Zu hören im Interview mit Michael Diesenreither sind:
- Peter Androsch
- Wolfgang „Fadi“ Dorninger
- Gitti Vasicek
Während z.B. die OÖ Nachrichten süffisant schrieben “Besser ein zerzaustes Klangwolkerl als kultureller Bodennebel“, stellen wir von Radio FRO uns die Frage – ob diese pragmatisch aufgrund der Corona-Krise gewählte Rückbesinnung auf die Wurzeln der Klangwolke nicht auch als Chance für die nächsten Jahre gesehen werden kann – weg von der großen Inszenierung für die Massen – hin zur bewussten Wahrnehmung von Kunst als partizipativer Prozess, an dem die ganze Stadt und ihre Bewohner*innen teilhaben können.
Moderation & Gestaltung: Michael Diesenreither
Zuletzt geändert am 20.11.20, 10:38 Uhr
Kommentare werden von der Redaktion moderiert. Es kann daher etwas dauern, bis dein Kommentar hier erscheint. Wir behalten uns vor, diskriminierende oder diffamierende Kommentare, sowie solche, die straf- oder zivilrechtliche Normen verletzen, zu entfernen.