Gesendet am Di 30. Jun 2020 / 18 Uhr
FROzine

Streitfall Hitler-Geburtshaus – was erfordert zeitgemäßes Gedenken?

Laura Langeder (Haus der Geschichte Österreich) und Martin Kranzl-Greinecker (Vorstand Mauthausen Komitee Österreich) diskutieren mit Martin Wassermair.

Um Verbleib und Nutzung des ehemaligen Geburtshauses von Adolf Hitler in Braunau am Inn herrscht in Österreich seit vielen Jahren große Uneinigkeit. Das Gebäude wurde mittlerweile enteignet und untersteht dem Innenministerium der Republik, das neuerdings Pläne zur architektonischen Umgestaltung vorgelegt hat, um den Ort, wie es heißt, als rechtsextremen Anziehungspunkt zu neutralisieren. Eine eigens dafür eingerichtete Kommission aus Historikerinnen und Historikern sprach sich schon vor Jahren dafür aus, den „Wiedererkennungswert und die Symbolkraft des Gebäudes dauerhaft“ zu unterbinden. Diese Vorgabe widersprach wiederum anderen Vorhaben, wie etwa einem „Haus der Verantwortung“, oder der Anmietung für Institutionen mit karitativen oder sozialen Zwecken. Der Streit setzt sich also weiter fort – weshalb umso mehr ins Blickfeld zu rücken ist, was ein zeitgemäßes Gedenken an die NS-Terrorherrschaft überhaupt erfordert.

Die Studiodiskussion geht daher u.a. den Fragen nach, warum das sogenannte Hitler-Geburtshaus so große Beachtung findet, welchen Umgang die österreichische Nachkriegsgesellschaft mit dem „unerwünschten Kulturerbe“ und der symbolischen Verknüpfung mit den NS-Verbrechen gefunden hat und was im Hinblick auf eine kritische und zukunftsorientierte Auseinandersetzung mit der Vergangenheit tatsächlich zu beachten ist.

Zu Gast im Studio sind:

  • Laura Langeder (Historikerin, Haus der Geschichte Österreich)
  • Martin Kranzl-Greinecker (Vorstand Mauthausen Komitee Österreich)

Moderation: Martin Wassermair

Zuletzt geändert am 14.07.20, 11:26 Uhr

Gesendet am Di 30. Jun 2020 / 18 Uhr

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