Die Besetzung der Hainburger Au – vom Blutigen Mittwoch zum Weihnachtsfrieden
Zwischen Wien und Bratislava liegt eine der letzten frei fließenden Flussstrecken der Donau. Die Auwälder, welche die Flussstrecke begleiten, sind heute zum großen Teil geschützt und Teil des Nationalpark Donauauen. Wäre es nach den Plänen der Österreichischen Bundesregierung gegangen, sähe es heute anders aus. Statt eines Nationalparks gäbe es ein Kraftwerk, dessen Stauraum bis nach Wien zurückreichen würde.
Im Dezember 1984 sollten in der Au bei Stopfenreuth erste Rodungsarbeiten beginnen. Aktivist*innen besetzten die Au, um Baumfällungen zu behindern. Es war eine der größten Protestaktionen welche die Republik Österreich je gesehen hatte. Eine breite Allianz von Anwohner*innen, Student*innen, Naturschützer*innen, Bürgerinitiativen, Prominenten und Politiker*innen verschiedener Couleur beteiligten sich am gewaltlosen zivilen Ungehorsam.
Manfred Rosenberger ist Zeitzeuge und Aktivist der ersten Stunde. Er erzählt von den Auseinandersetzungen mit der Polizei, vom Übernachten im Wald bei 24 Grad unter Null, von der einzigartigen Stimmung im Protestcamp und schließlich vom Erfolg der Naturschützer*innen.
Zuletzt geändert am 09.12.21, 20:16 Uhr