Was nicht im Internet ist, ist nicht in der Welt!
Einhelliger Tenor bei der Archivia Konferenz, die am vergangenen Wochenende mit über 100 TeilnehmerInnen in Linz stattfand: Das kulturelle Erbe im Internet ist in Gefahr!
Verantwortlich sind veraltete und ungenügende rechtliche Rahmenbedingungen sowohl auf nationaler als auch europäischer Ebene für Online-Archive, Mediatheken und Repositorien. In Schrankenregelungen und einem zu schaffenden Digitalisierungsfonds sieht die Veranstaltergruppe um Radio FRO einen ersten Lösungsansatz.
Nach 2012 ist es den Organisatoren der ARCHIVIA 14 neuerlich gelungen, ein zukunftsorientiertes Forum zum Thema Online-Archive und kulturelle Vielfalt in Europa zu schaffen. An zwei Konferenztagen offenbarte sich abermals der große Aufholbedarf Europas in Sachen zeitgemäßer Gesetzgebung zu Online-Inhalten. Wiederholt kam zur Sprache, dass sich Politik und Gesellschaft fit machen müssten für die digitale Zukunft.
Unmittelbar geschaffen werden müssten geeignete rechtliche Rahmenbedingungen und ausreichende finanzielle Mittel für die Digitalisierung, Bewahrung und Zugänglichmachung kultureller Güter. Der freie Zugang zum kulturellen Erbe hinke den technischen Möglichkeiten immer noch hinterher. Ein veraltetes Urheberrecht, überlange Schutzfristen und kommerzielle Verwertungsinteressen Einzelner verhinderten den offenen Zugang zu gemeinnützigen Online-Archiven.
Organisatoren fordern mehr Gestaltungswillen
Andreas Wahl (Geschäftsführer von Radio FRO in Linz) tritt nun ein für mehr Gestaltungswillen in der Politik, für einen Archivfonds für Digitalisierungs- und Projektvorhaben sowie für die Einrichtung von Schrankenregelungen für gemeinnützige Archive. Solche Ausnahmebestimmungen ermöglichten es, dass von der öffentlichen Hand finanzierte Inhalte der Gesellschaft auch wieder rückgeführt werden können:
„Es gibt ein Versprechen der Republik auf gleichberechtigten Zugang zu kulturellen Gütern. Dieses Versprechen muss eingelöst werden. Es geht um nichts weniger als die Demokratisierung des Zugangs zum kulturellen Erbe und zu Wissen.”
Unterstützung seitens politischer VertreterInnen
Die Konferenz fand mit Beteiligung österreichischer politischer VertreterInnen statt. Der Linzer Vizebürgermeister Christian Forsterleitner betonte in einem Statement die eindeutige Aufgabe des Staats „dafür zu sorgen, dass seine eigenen Wissensschätze gesichert sind.”
Landtagsabgeordnete Elisabeth Mahnal: „Freie Medienarchive sind von großer Bedeutung. Das Land Oberösterreich ist froh und dankbar, dass sich Radio FRO als Hauptorganisator der Archivia14 dieses Themas angenommen hat.”
Der Nationalratsabgeordnete und Kultursprecher der Grünen Wolfgang Zinggl: „Im Zusammenhang mit Archivierung im digitalen Bereich liegt einiges im Argen. Die Freien Radios sind da vorgeprescht mit ihrem Archiv (Anm.: das CBA – Cultural Broadcasting Archive) und zeigen, was Not tut.”
Nationalratsabgeordnete und Kultursprecherin der ÖVP Maria Fekter zum Thema: „Gerade der offene Zugang zu den Inhalten der Wissensgesellschaft ist ein gesellschaftlicher Wert, der sehr hoch anzusiedeln ist. Auch volkswirtschaftlich bringt Open Access einen erheblichen Nutzen und es steigert die Innovationskraft in einem Land enorm.”
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ARCHIVIA IN BILDERN:
Ansprechpartner:
Dr. Joachim Losehand, M.A.
c/o Verband Freier Radios Österreichs (VFRÖ)
Kandlgasse 6/1-3, A-1070 Wien
Telefon: +43 (0)660 43 966 43
E-Mail: office@archivia.at
www.archivia.at
Zuletzt geändert am 13.09.14, 00:00 Uhr
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