Wegwerfmobilität wird zunehmend zum öffentlichen Ärgernis
5 Anbieter für E-Scooter gibt es derzeit (Stand 16.5.) schon in Linz und zumindest ein weiterer soll noch dazu kommen.
Offenbar ist es für die VerleiherInnen bereits nach kurzer Zeit ein gutes Geschäft, was darauf schließen lässt, dass weder die Qualität der zur Verfügung gestellten Fahrzeuge noch die Entlohnung der E-Scooter-“BetreuerInnen”, die nächtens die Fahrzeuge einsammeln, zu einem Sammelplatz bringen, wo sie neu aufgeladen werden und die Fahrzeuge dann frühmorgens wieder über die Stadt verteilen, einem Nachhaltigkeitsprinzip entspricht.
Da hauptsächlich männliche Jugendliche bzw. junge Männer diese Fahrzeuge benützen, fällt jedenfalls der Aspekt weg, dass diese Fahrzeuge Menschen, die sich tatsächlich schwer tun mit der Fortbewegung ihr Dasein erleichtert.
Übrig bleibt also ein letztlich unnötiges Spielzeug, das deutlich mehr Nachteile mit sich bringt als erkennbaren Nutzen, was sich auch daran festhalten lässt, dass ich als Fußgänger, aber auch als Radfahrer oder ÖV-Nutzer, der sich viel im öffentlichen Raum bewegt, relativ häufig behindernd abgestellte E-Scooter wahrnehme.
Dass man als NutzerIn die Fahrzeuge einfach “irgendwo” stehen lassen kann und darf, wenn die bezahlte Fahrzeit vorbei ist, wäre bei geringerer Stückzahl verkraftbar, ist aber angesichts der raschen Zunahme an Fahrzeugen und VerleiherInnen und dem ohnehin zu geringen Platz für zu Fuß gehende und radfahrende Menschen in dieser Stadt ein eindeutig negativer Effekt.
Die Grazer Verkehrsstadträtin Elke Kahr (KPÖ) hat kürzlich eine Beschränkung der E-Roller auf 300 gefordert, zumindest die Linzer KPÖ wird sich ebenfalls für eine Beschränkung einsetzen. Vom Linzer Wildwuchs ist man in Graz allerdings, einem beiläufigen Lokalaugenschein in der Innenstadt zufolge, noch weit entfernt.
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Erich Klinger, 23.5.2019
Zuletzt geändert am 28.01.20, 14:28 Uhr
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