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Wer spricht zu wem über was – und vor allem wie?

Schon als die ersten Freien Radios ende der 1990er Jahre in Österreich On Air gingen, haben migrantische Gruppen einen substanziellen Anteil der Programme gestaltet. In den 15 Freien Radios werden derzeit Sendungen in 23 verschiedenen Sprachen ausgestrahlt, so eine neue Studie(1). Rund 22% der Sendungen
werden gar in mehr als zwei Sprachen gestaltet und ausgestrahlt.
In Zeiten, da der öffentlich-rechtliche Rundfunk seine fremd- und mehrsprachigen Programme lang schon zurückgefahren hat, nehmen diese also bei den Freien Radios zu.

Anders als in anderen Ländern fehlt in Österreich ine Medienpolitik, die der gesellschaftlichen Vielfalt auch in den Programmen und Inhalten der großen Mainstream-Medien Rechnung trägt.

Zwar tragen neue Initiativen, wie die von Simon Inou (M-Media) initiierte, von MigrantInnen einmal pro Woche gestaltete Seite in der Presse oder der/die seit einigen Monaten online nachzulesende daStandard.at dazu bei, dass MigrantInnen sich in diesen Medien selbst repräsentieren können. Und so dann mal wenigstens die übliche Berichterstattung über MigrantInnen als „Integrationsproblem“, oder schlimmer noch als TäterInnen oder Opfer unterlaufen können. Doch stellen diese Art von Foren selbst ieder nur Ghettos dar, in denen MigrantInnen ein klar abgezirkelter Bereich zugewiesen wird. Die Durchlässigkeit in den „nichtmigrantischen“ Raum ist nach wie vor gering. Für den emanzipatorischen Anspruch der Freien Radios ist aber die ständige und gleichberechtigte Durchdringung der Themen und derer, die darüber sprechen, wichtig – und auch möglich.

Und doch bleibt eine vielfach vorgebrachte Forderung von MigrantInnen uneingelöst, die einzulösen auch den Freien Radios gut zu Gesichte stünde: nachdem Migrantinnen zwar als Radiomachende auftreten ist es hoch an der Zeit, dass sie auch in den organisatorischen Strukturen der Freien Radios vertreten sind.

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Die Autorin Michaela Adelberger ist Geschäftsführerin des Verbandes Freier Radios Österreich (VFRÖ).
1 H. Peissl, P. Pfisterer, J. Purkarthofer, B. Busch: mehrsprachig und lokal.
nichtkommerzieller Rundfunk und public value in Österreich. Schriftenreihe der Rundfunk und Telekom Regulierungs-Gmbh, Band 4/2010.
http://www.rtr.at/de/komp/Schriftenreihenr42010

Zuletzt geändert am 02.08.12, 00:00 Uhr

Verfasst von PraktikantIn

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