Wilde Kindheit. Ideal und Realität von 1900 bis heute
„Das habe ich noch nie vorher versucht, also bin ich völlig sicher, dass ich es schaffe“, erklärt Pippi Langstrumpf. Pippi Langstrumpf ist sicher wilder und radikaler als der modernere Harry Potter. Die aktuelle Ausstellung im Lentos widmet sich der Herrlichkeit, aber auch der Schutzbedürftigkeit von Kindern.
Die heutige Überbehütung durch Helikopter- und Rasenmähereltern und die fortschreitende Digitalisierung, die den Bewegungs- und Entdeckungsdrang der Kinder einschränkt, lassen daran zweifeln. Kinder überstehen zwar die absurdesten Erziehungskonzepte, ebenso wie Krieg, soziales Elend, Vernachlässigung oder Missbrauch, doch um welchen Preis?
170 KünstlerInnen illustrieren, wie übermütig, neugierig, verträumt oder rebellisch Kinder sind, und zeigen, dass sie Freiraum benötigen fürs Träumen und Langeweile, die Grundvoraussetzungen für Kreativität.
Die Ausstellung zeigt Positionen von 1900 bis heute, die kritisch, realistisch-differenziert, aber auch mit viel Ironie und Humor kindliches Glück ebenso wie Frustration dokumentieren. Sie machen uns bewusst, dass es an uns liegt, unseren Kindern eine Kindheit zu ermöglichen, die es wert ist, sich an sie zu erinnern.
In der Sendung zu hören sind die Kuratorinnen Sabine Fellner und Elisabeth Nowak-Thaller.
Zuletzt geändert am 05.07.21, 13:45 Uhr
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