“Wir empfinden das als modernen Schuldenpranger.”
Thomas Berghuber, Schuldnerberatung OÖ, über das neue Exekutionsrecht und die Schaffung eines Online-Prangers für Zahlungsunfähige, Thomas Mader und Sabine Ploberger von Klartext - Finanzielle Gesundheit über Budgetberatungen und das Tabuthema Geld und Schulden.
Änderungen im Exekutionsrecht: Der Online-Schuldenpranger
Am 1. Juli ist ein neues Exekutionsrecht in Kraft getreten. Für Schuldner*innen gelten seither neue Regeln. Das hat Vor- und Nachteile, so Thomas Berghuber, Geschäftsführer der Schuldnerberatung OÖ im Telefongespräch mit Michael Diesenreither. Als “Schuldenpranger” bezeichnet er die Gesetzesänderung seit 1. Juli 2021, dass Namen von Schuldner*innen online gestellt werden können, noch bevor das Insolvenzverfahren begonnen hat. Gläubiger können auf eigene Faust ein Insolvenzverfahren beantragen, die Namen der Betroffenen werden in ein öffentliches Register eingetragen. Arbeitgeber*innen und Hausverwaltungen können jederzeit prüfen, welche Personen im Verdacht stehen, zahlungsunfähig zu sein.
Als positiv aus Sicht der Schuldnerberatungen sind das neue Gesamtvollstreckungsverfahren und die Möglichkeit zur Entschuldung schon nach drei Jahren. Wie das genau funktioniert, wird im Beitrag erklärt. Zudem geht es allgemein um das Thema Schulden und Privatinsolvenz und die Auswirkungen der Corona-Krise.
“Über Geld spricht man nicht.”
Michael Diesenreither im Gespräch mit Thomas Mader und Sabine Ploberger von KLARTEXT – Finanzielle Gesundheit über Angebote und Projekte von Klartext und das Thema „Finanzielle Gesundheit“ im Allgemeinen. KLARTEXT – Finanzielle Gesundheit ist die Präventionseinrichtung der Schuldnerberatung OÖ. Das Ziel der gemeinnützigen Organisation ist die Begleitung und Beratung von Menschen hin zu verantwortungsbewussten und selbstbestimmten Konsument*innen. Dies erfolgt in Form von Budgetberatungen oder durch Ausbildungsmaßnahmen wie Workshops für Jugendliche.
In einem gemeinsamen Workshop-Projekt namens K€Y – CARD von KLARTEXT – Finanzielle Gesundheit und Radio FRO haben Jugendliche Podcasts zum Thema Finanzielle Gesundheit gestaltet. K€Y – CARD – Der Schlüssel zur finanziellen Gesundheit ist ein Angebot von „KLARTEXT – Finanzielle Gesundheit“ für Jugendliche in AusbildungsFit-Einrichtungen. Das Pilot-Projekt wird vom FGÖ (Fonds Gesundes Österreich) und der ÖGK gefördert. In einer mehrteiligen Workshop-Reihe werden Themen wie Geld & Gesundheit oder Finanzierung & Schulden erarbeitet. Als Abschluss der Workshop-Reihe produzierten die Jugendlichen gemeinsam mit Radio FRO eine Radiosendung, die auch als Podcast verfügbar ist.
Im Gespräch geht es um das Tabuthema Geld und Schulden. Warum ist das Thema immer noch so tabuisiert, mit welchen Angeboten steuert Klartext hier entgegen?
Ferien: Wer betreut mein Kind?
Der Sommer ist da, die großen Ferien nahen und für viele berufstätige Eltern stellt sich die Frage: Wer betreut nun meine Kinder, während ich in der Arbeit bin? Gibt es genügend Betreuungsangebot, oder besteht Handlungsbedarf? In Linz bieten städtische Bildungseinrichtungen – von der Krabbelstube über den Kindergarten bis hin zur Schule 51 Wochen im Jahr eine Kinderbetreuung an. Am Land kann ich nicht automatisch davon ausgehen, dass es in meiner Gemeinde auch ein Betreuungsangebot in den Ferien gibt. Marita Koppensteiner vom Freien Radio Freistadt hat sich im Podcast “Stadt – Land im Fluss” bei den Gemeinden des Mühlviertler Kernlandes erkundigt und erhoben, in welchen Gemeinden eine Kinderbetreuung in den Ferien angeboten wird und wie viele Wochen sie umfasst. Außerdem spricht sie mit vier Müttern über ihre persönlichen Erfahrungen, Bedürfnisse und die Herausforderungen in der Kinderbetreuung – in den Ferien und auch unterm Jahr.
In der Rubrik „Zuagroaste-Weggezogene-Zurückgekommene“ erzählt heute Burkhard Zimmermann wie er in Freistadt seine Heimat gefunden hat.
Moderation: Michael Diesenreither
Zuletzt geändert am 16.08.21, 14:39 Uhr
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