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Wir sind Alltagskultur!

FROzine am 14. Jänner 2009 um 18 Uhr

In der heutigen Schwerpunktsendung widmen wir uns dem ganz alltäglichen Thema Alltagskultur, das in seiner Tragweite nicht nur von Banalitäten geprägt ist, sondern auch von außergewöhnlichen Erscheinungen!

Wenn wir Alltagskultur sagen, meinen wir oft das was nicht elitär ist. Die Sprache des Dialekts, regionale und bodenständige Kulturleistungen, wie Speis' und Trank, Freizeitbetätigungen und Musik und Literatur für Jedermann und Jedefrau. Umgangssprachlich ist deshalb meist von Massenkultur die Rede. Einer sagte mal: “Alles was wir wissen, wissen wir aus den Massenmedien”.

Doch wie kommt es, dass im Bereich der Alltagkultur in Illustrierten und im Fernsehen, der Adel, neben den Stars, den Prominenten und Halb-Prominenten noch immer solche Strahlkraft und Anziehungskraft besitzt?

Die Welt des Adels ist nun wirklich und tatsächlich nicht mit dem vergleichbar was wir Alltagskultur nennen. Oder etwa doch? Es dürfte sich hier zumindest um ein zweischneidiges Schwert handeln. Einerseits ist der Glanz, Prunk und Glamour des Adels von uns Normalsterblichen unerreicht, wären da nicht die Sorgen und Nöte, die diese Blaublüter zu uns auf den Boden bringen. Krankheiten, Trennungen, Herzschmerz, Kriegseinsätze junger Prinzen, Kinderlosigkeit von Prinzessinnen uvm. vermitteln uns, dass diese priviligierten Menschen doch auch nur Menschen sind. Das Publikum will einerseits Einblick in diese Traumwelten erhalten, andererseits – aus Loyalität – mitleiden. Das Schicksal will – zumindest medial – geteilt werden.

Doch warum ist der Star – ein Begriff Hollywoods – ein Teil unserer Alltagskultur? Welche Publicity-Kampagnen wirken im Hintergrund, sodass Brad Pitt und Angelina Jolie – oder besser Brangelina – unüberseh-und-unüberhörbar Teil unseres Alltags wurden?

Und warum setzte sich Victoria Backham zu Beginn ihrer Karrerie das etwas sonderbar anmutende Ziel: „I Want to be as famous as Persil Automatic“?

Wir sind heute nicht nur Alltagskultur. Wir sind auch Kaiser. Um eine Audienz bei Eurer Majestät drängt sich die Prominenz unseres kleines Landes. Ist es ein Rittern um das Scheinwerferlicht oder bloß untertänige Ehrerbietung? In Österreich ist diese Grenze nicht leicht auszumachen. Zumindest wollen wir heute in der Sendung jene Alltagskulturen aufspüren, deren wir uns – wenn wir Massenmedien konsumieren – nicht entziehen können.

Durch eine trashige „Holt' mich hier raus“ Sendung begleitet euch Pamela Neuwirth

 

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Zuletzt geändert am 14.01.09, 00:00 Uhr

Verfasst von Simone Boria

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