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Hager/Schrempf
Wegstrecken

Zu Gast: Robert Schrempf

Wegstrecken, Folge 202. Diesmal ein ausführliches Live-Gespräch mit Robert Schrempf.

Robert Schrempf ist Journalist und Sachbuchautor. Er schreibt u.a. für die Fachzeitschrift Regionale Schienen. Publikationen gibt es von ihm u.a. zur Pöstlingbergbahn, aber auch zur Linzer Nahverkehrsdrehscheibe (gemeinsam mit Christian Hager).

Schrempf beschäftigt sich in seiner journalistischen und publizistischen Tätigkeit durchaus intensiv mit Straßenbahnen, auch weit über die Landesgrenzen hinaus, so befasste er sich u.a. mit verschiedenen Straßenbahnsystemen in Europa, auch mit deren gestalterischem Umfeld.

Aber auch die Himmelstreppe der Mariazellerbahn bzw. die geplante Stadt-Regional-Bahn in Gmunden waren zuletzt Themen in seinen Artikeln.

(Einiges davon ist im Netz nachzulesen unter http://www.regionale-schienen.at/ )

Im Gespräch mit Robert Schrempf werde ich über die Zukunft der Mühlkreisbahn diskutieren, also Regio-Tram versus Erhaltung der Mühlkreisbahn als normalspuriger Eisenbahnstrecke.

Ein weiteres Thema wird die Zukunft der Regionalbahnen in OÖ, auch über die Mühlkreisbahn hinaus, sein.

Auch die 2. Straßenbahnachse in Linz wird zur Sprache kommen.

Und, wenn wir dafür noch Zeit finden, möchte ich auch auf die Situation im Ybbstal bzw. Thayatal zu sprechen kommen, wo Bahninfrastruktur zerstört wird, um Radwege zu bauen.

Kurzinformation zur Situation im Ybbstal: seit 10.3. be- und verhindern AktivistInnen den weiteren Abriss der Gleisanlagen. Am 12.3. fand vormittags eine Kundgebung am Areal des Bahnhofs Opponitz statt, die in eine Baustellenbesetzung mündete. Damit blieb es bei den an diesem Tag bereits abgebauten 400 m Gleis. Am 13. März konnten die Arbeiter der Fa. Swietelsky dank des Engagements etlicher Menschen keine weiteren Gleisabschnitte demontieren. Am 14. März ruhte seitens der Fa. Swietelsky die Arbeit, die Bagger blieben an diesem Tag auf der Ybbsbrücke zwischen Gstadt und Gaissulz, wo sie vorsorglich zwischen den Absperrgittern verwahrt wurden. Die Aktivitäten der Ybbstalbahn-BefürworterInnen wurden jedoch auch an diesem Ruhetag fortgeführt. Auch ab 17.3. steht die Bahnhaltestelle Gaissulz – erreichbar mit Bus und City-Bahn Waidhofen bis Gstadt, von dort etwa 25 Minuten Fußweg entlang der Bahn Richtung Opponitz – im Mittelpunkt der Aktivitäten gegen den weiteren Abriss der Bahn. Näheres siehe www.ybbstalbahn.at bzw. http://kubus.soup.io/

Ein Artikel aus dem Kurier vom 11.3. zu beiden Bahnen: http://kurier.at/chronik/niederoesterreich/waldviertel/wollen-bahn-um-einen-euro-kaufen/55.418.459

Bemerkenswert in diesem Artikel die Aussage des LAbg. Kasser (ÖVP) bezüglich Ybbstalbahn-Abriss-GegnerInnen, Kasser verwies auf “Import”-Demonstranten, von denen viele gar nicht aus der betroffenen Region stammen würden. Da liegt der gute Mann sicherlich ziemlich falsch, was die aktuellen Ereignisse anlangt, aber was tut man nicht alles, um eine unliebsame Bewegung anzuschwärzen.

Letzte Information: Die Ybbstalbahn im auch nur annähernd vollständigen Zustand ist Geschichte. Unter dem Druck des Radwegevereins, der bei Fortsetzung der Blockade der Gleisdemontagen mit saftigen Klagen drohte, stimmten die AktivistInnen bzw. deren Sprecher/in dem “Kompromiss” zu, für die Aufgabe des Protests bezüglich der Strecke Gstadt – Hollenstein “wenigstens” die 6 km lange Stichbahn bis Ybbsitz zu retten. Ob dieser “besser der Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach”-Kompromiss für die Bahn-AktivistInnen tragfähig ist, wird sich zeigen. Immerhin fehlen einige Hundert Meter Gleis, die letztes Jahr zudem auf eine Weise entfernt wurden, dass an Wiederverwendung nicht mehr zu denken ist (dank Bgm. Hofmarcher, Ybbsitz), auch sind Grundablösen für die Ersatztrasse in diesem Bereich nicht geklärt und letztlich muss wohl auch mit der NÖVOG ein Übereinkommen hinsichtlich der Trassenmitbenützung zwischen Gstadt und Waidhofen Hbf gefunden werden, wenn auf den insgesamt 12 km Strecke ein attraktiver Museumsbetrieb geführt werden soll. Fazit: bald sind 39 km Schienenstrang zwischen Gstadt und Göstling für einen Radweg auf der Bahntrasse “beim Teufel”, nur auf wenigen Kilometern existierte bislang kein Radweg oder keine unter annehmbaren Bedingungen benutzbare Seitenstraße bzw. ein vergleichbarer Weg “neben der Bahn”. Vor allem rings um Hollenstein kann man sich von diesem Schwachsinnsprojekt “überzeugen”.

Erich Klinger, 18.03.2014

Zuletzt geändert am 12.03.19, 16:19 Uhr

Verfasst von Erich Klinger

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Gesendet am Di 18. Mär 2014 / 19 Uhr

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