Zwei Vorträge der Salzburger Verkehrstage 2013; Kommentar Verkehrsverbindungen Österreich – Tschechien; Meldungen
In der heutigen 196. Folge der Wegstrecken werde ich mich folgenden Themen widmen:
Ein Kommentar wird sich den Verkehrs-Beziehungen zur tschechischen Republik widmen, bei denen die Schiene zusehends ins Hintertreffen zur Straße gerät. Auch die von der Politik ad acta gelegte Reaktivierung der Thayatalbahn wird dabei zur Sprache kommen.
Bei der Veranstaltung im Stift Schlägl am 14.10.2013 wurde seitens des Landes OÖ die Schmalspurvariante der Mühlkreisbahn wieder als die bessere Lösung angepriesen und die Präsentation einer modernisierten Mühlkreisbahn auf Normalspur war nicht erwünscht.
Der Meinung, dass die Spurweite egal sei, kann ich nur entschieden widersprechen. Ich fahre nach Möglichkeit nur mit öffentlichen Verkehrsmitteln und merke einen Unterschied, ob ich mit einer Straßenbahn, der Traunseebahn (100 cm Spurweite) oder einer komfortablen Bahn auf Normalspur (145 cm Spurweite) fahre.
Wiederholt wurden schon Stimmen laut, die meinen, ab Kleinzell sollte die Mühlkreisbahn durch Busse ersetzt werden, weil dort sehr wenige Leute fahren. Diese Personen übersehen dabei, dass auf manchen Strecken bzw. zu bestimmten Zeiten Busse auch fast leer fahren. Ich saß schon wiederholt in einem großen Bus, wo ich der einzige oder fast der einzige Fahrgast war und von Mühlviertlern, die oberhalb von Neufelden wohnen, habe ich gehört, sie würden mit der Mühlkreisbahn fahren, wenn die Fahrzeit kürzer wäre. Die Erfahrung hat auch gezeigt, dass überall dort, wo das Angebot der Bahn verbessert wurde, die Fahrgastzahlen gestiegen sind.
Außerdem stellt sich die Frage, warum in Zeiten knapper Finanzen eine Bahn umgespurt werden soll, wenn die Sanierung der bestehenden Bahn viel billiger ist? Die sinnvollere Lösung ist die Modernisierung und Beschleunigung der bestehenden Bahn, die Pendlern, Schülern und dem Tourismus (damit auch der Wirtschaft!) zugute kommt und die in Zukunft auch dem Güterverkehr dient. Derzeit ist der Gütertransport auf der Straße viel zu billig. Das kann sich aber ändern.
Darüber hinaus sollten sollen wir auch bedenken, dass eine attraktive, effiziente Bahn aus Klimaschutzgründen allen anderen Verkehrsmitteln vorzuziehen ist. Der Klimaschutz ist heute ein Gebot der Stunde und ist eng mit der sozialen Frage verknüpft. Das nehmen wir allerdings derzeit noch zu wenig wahr.
Sr. Gisela Radinger, per E-Mail
Zuletzt geändert am 29.10.13, 00:00 Uhr
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