Sonntag, 04. September 2005, 10.30 - 15.00 Uhr
Ars Electronica Center, Sky Media Loft
Im Mai 2005 forderte die Europäische Kommission in ihrer Kommunikation
zum Übergang von analogem zu digitalem Rundfunk eine Beschleunigung der
Abschaltung von analogem TV und Radio (AM/FM) mindestens bis 2012,
besser schon bis 2010. Die Digitalisierung soll Innovation und das
Wachstum des Endgerätemarkts fördern und zur Umsetzung der erneuerten
Lissabon Agenda beitragen. Für die bisherigen analogen Frequenzen ist
eine Verwendung für "content casting" geplant allerdings gibt es im
Radiobereich nach wie vor keine vorherrschende digitale Technologie in
Europa. Obwohl der bereits totgesagte DAB-Standard (Digital Audio
Broadcasting) derzeit in Großbritannien seine Wiederauferstehung feiert,
stehen zahlreiche unbeantwortete Fragen im Raum: die DAB-Empfangbarkeit
in Innenräumen ist nach wie vor extrem schlecht; das für DAB geplante
L-Band bietet lediglich Platz für maximal 10 verschiedene Programme etc.
Die Digitalisierung des Rundfunks beinhaltet aber gerade für
kleinräumige, lokale Community Medien wie die Freien Radios besondere
Herausforderungen, wie beispielsweise eine sehr teure Technik oder die
großräumige Versorgung durch wenige Programme. Gleichzeitig ermöglicht
die Digitalisierung aber neue Services wie Radio on Demand, die gerade
für Special Interest Programme wie die der Freien Radios besonders
interessant sind. Die Diskussion konzentriert sich auf Zukunftsszenarien
und Alternativen für Community Medien im Kontext der Digitalisierunng
des Rundfunks.
TeilnehmerInnen:
Pieter de Wit, OLON (Organisation für Lokalradios in den Niederlanden) (NL)
Peter Reindl, RTR (Rundfunk- und Telekom-Regulierungsbehörde) (A)
Christoph Lindenmaier (CH)
Christa Sommerer, Kunstuniversität Linz (A)
Leo Saftic, matrix e.V. (A)
Moderation: Veronika Leiner, Radio FRO (A)
13.00 - 15.00
(No) Free Access to Information in so-called "Information Society"?
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podCasting und Video on Demand stellen die nächsten Schritte auf dem Weg
zur prophezeiten "Informationsgesellschaft" dar. Diese Formate forcieren
die Personalisierung der Mediennutzung und bieten gerade Freien Medien
neue Möglichkeiten. Neue EU-Urheberrechts-Konzepte legen allerdings den
Schluss nahe, dass diese vielversprechenden neuen Technologien wohl
hauptsächlich in kommerziellen Zusammenhängen angewandt werden. Diese
kulturpolitische Diksussion zur Informationsvermittlung über das World
Wide Web setzt sich mit folgenden Fragen auseinander: Wie können
öffentliche, kulturelle und intellektuelle Interessen im Zusammenhang
mit den aktuellen Entwicklungen im Urheberrecht (Geistige Eigentumsrechte) geschützt werden? Welche
Alternativen sind denkbar, angesichts des vorherrschenden Standards
Digital Rights Management, das kürzlich auch vom Europa-Parlament in
Frage gestellt wurde, das gleichzeitig die Wichtigkeit von
Verwertungsgesellschaften betonte (Echerer Report).
TeilnehmerInnen:
Maria Berger, Abgeordnete zum Europäischen Parlament, SP (A)
Paula le Dieu, Creative Commons International (GB)
Ursula Sedlaczek, AustroMechana (A)
Volker Grassmuck, Humboldt University Berlin (D)
Eberhard R. Hilf, Aktionsbündnis Urheberrecht für Bildung und Wissenschaft (D)
Host: Alexander Baratsits, Radio FRO (A)
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