|
Logbuch - Dienstag 26.06.01
Logbuch Freistadt
107,3
Tag
5, 16:15
"looda dawäöi,
sogt da baua in da äöi" - nur nix stressen um gottes willen. nach
neuerlichen nächtlichen versumpfungen in den gelobten sphären von
harrachstal (cafe druzba) und unglaublichen geprächen die kontextuell
nur bedingt in zusammenhang mit dem festival stehen, ist die conditio
sine qua non damit sich der kreis schließt folgende: immer locker
bleiben, sag ich, immer locker bleiben! die heutigen mittäglichen
gaumenfreuden wurden nach dem gestrigen ruhetag natürlich wieder
ausführlichst beim vierhauser zelebriert (knödel mit ei). das einzige
was irgendwie zach ist diese woche, ist die tatsache meines neides,
der mich von innen heraus zu kannibalisieren scheint aufgrund des
sachverhaltes, dass unsere "aussenmenschen" viel mehr herumkommen
als ich... in diesem sinne und mit einer träne im knopfloch, aber
dennoch schmutzig ginsend verbleibe ich mfg -
oliver jagosch -
moderation
Logbuch Freistadt
107,3
Tag 5, 20:59
nach dem vorgestrigen
ausseneinsatz bei der grenzblockade wullowitz (siehe sonntägliche
fotogalerie) und dem gestrigen ausflug ins café druzba bin
ich nach einer längeren schlafpause wieder fit.
meine streichfähigkeit lässt nach, wird jedoch jeden abend
aufs neue gefördert. mein zigarettenkonsum steigt ins unermessliche
wobei die nahrungsaufnahme eher zurückbleibt. die temperatur
im sendecontainer ist vergleichbar mit der einer sauna - jedoch
ohne aufguß. die geräte strahlen wärme ab, bei der
es nur schwierig ist nicht einem kreislaufkollaps zu erliegen. die
rechtschreibung der teammitglieder lässt ebenfalls zu wünschen
übrig - um nur kurz einzuwerfen. mein computer wird tagtäglich
aufs neue mit text, software und audiomüll vollgestopft, den
ich dann sorgfältig zusammensuchen und beseitigen muß
um den (mittlerweile sehr großen) umfang der wälderrauschen
website und dem drängen der redaktion standzuhalten. weiters
bleibt mir noch zu sagen: die drangsalierende diskrepanz der kontinuierlich
wachsenden seelischen differenz steht nicht kontextuell im zusammenhang
mit der stetig wachsenden immunität diverser individuen.
ingo leindecker, web
Logbuch Freistadt
107,3
Tag 5, 22:38
stützen der
gesellschaft kabarett aus freistadt von der konserve und live (wolfgang
handlbauer) es muß zumindest einmal am tag witzig sein (ist es doch
eh den ganzen tag, oder?). laut und lärmend anflug der knobelklasse
der volksschule freistadt mit ihrer lehrerin eva nowak. ich war
heute schon etwas besser gerüstet als gestern mit diesem ameisenhaufen,
ein lob der lehrerin und den begleitenden eltern für ihren super
einsatz bei der gestaltung der sendung. auch ein lob an stephan
undesser vom MVA, der es wahrlich geschafft hat zwei sendungen zu
machen und zu gestalten, wobei job-aktiv und der MVA zu wort kamen
und lässige sendungen machten, und er schaffte es auch noch eine
stunde musiksendung (rythmen latino) mit den trommeln zu begleiten.
max peböck präsentierte uns mit unserem stadtpfarrer den verein
sozialservice mit dem thema armut, war sehr interessant zu diesem
thema etwas näher informiert zu werden. ps.: oliver füttert gerade
unsere containerspinne vampirella, mahlzeit
hati
Logbuch Freistadt
107,3
Tag 5, 00:09
hallo guten
abend. logbucheintrag nummer 3, glaub ich. heute erst am späten
vormittag in freistadt angekommen. kuraufenthalt in linz sozusagen.
meine erwartungen wurden vollends erfüllt. in linz brütende hitze
bei ca 30 grad celsius während diese stadt, die sich seit mehreren
tagen stolz gastgeber eines freien lokalradios nennen darf, einen
zweiten frühling oder ersten herbst erlebt. klirrende kälte, gnadenloses
kontinental-similares klima - zum glück habe ich mich als mittlerweile
schon recht erfahrener freistädter passend gekleidet. jetzt, am
tagesende; das team trifft ein. keine spur von irgendwelchen anstalten,
uns ausgehungerte containerkinder von kulinarischen tageserfahrungen
ihrerseits zu verschonen. grausam, doch bin ich mittlerweile schon
abgehärtet und der hascheeknödelkonsum des heutigen tages tröstet
meinen geschundenen magen. abgesehen davon war das heute ein "chill
in - chill on - chill out" - abend mit netten gästen und einem dem
abendprogramm entsprechenden Ethanolkonsum.
tommy - derdawo
Logbuch Freistadt
107,3
Tag 5, 00:12
Ich habe ja
keine Ahnung wo dieser "Chefredakteur" eigentlich her kommt, aber:
klirrende kälte ist die schamloseste Übertreibung des Tages. Da
war der Angriff der Killerameisen mit ihren gefrässigen Fliegengeschwadern
nur halb so übertrieben. Unser tägliches Treffen mit Herbert Mulch
verlief gewohnt gemütlich mit einem netten Tagesausklang. Diesmal
in Haslach wo wir vom rasenden Rasenmähtechniker noch auf ein Gulasch
eingeladen wurden. Um das leibliche Wohl der Aussenteams muß sich
die liebe Hörerschaft also nicht sorgen. Nur unser Studioteam kann
und will nicht einsehen dass so ein Ausseneinsatz Kräfteraubend
ist und man deshalb sofort wieder Nahrzung und "Flüssigkeit" zusich
nehmen muß. Ansonsten könnte man ja nichzt mehrere Tage hintereinander
so gefährliche Ausseneinsätze überleben.
Da Floh vom "FRO" (quasi)
Logbuch Freistadt
107,3
Tag 5, 00:12
Zur Prostitution
gewzungen, während uns eine Horde von königlichen Killerameisen
umkreist. So ungefähr lautet das Resümee eines harmlosen Außeneinsatzes
bei Herbert Mulch. Verkleidet als Hänsel und Gretl mußten zwei Radio-Fro
Mitarbeiter mitansehen, wie sie für filmische Zwecke in den Schlund
des ORF gerissen wurden. Ständige Angriffe von aggressiven Insektenschwärmen
+ eingeflößter Alkohol blockierte jegliche Fluchtversuche. Tatsache.
Überzeugt euch morgen um 17.30 am besten selbst.
Logbuch Freistadt
107,3
Tag 5, 23:45
freistadt ist
mitunter sehr geeignet für sozialempirische studien. im selbsttest
wurde dies soeben von mir in furchtloser manier bei einem lokalbesuch
ausgetestet. die ultima ratio, die daraus zu ziehen ist, ist jene,
dass hier in freistadt die menschen um ein sogenanntes hauseck offener
und freundlicher sind als in metopolen wie utzenaich, rutzenmoos
oder pischelsdorf. soeben getätigte feststellungsbedürfnisse in
bezug auf den leider nur mehr viertägigen aufenthalt in dieser wunderbaren
stadt lassen wehmutserklärungen meinerseits stagnieren, und mich
selbst zu der hoffnung hinreißen, dass ein leben nach dem festival
auch gemütlich sein kann. trotzdem werde ich sämtliche energien,
die ich in den nächsten tagen noch irgendwie aus meinem körper schinden
kann - ich hoffe, ich tue es einem gamma-ray-burster gleich (die
verschmelzung zweier schwarzer löcher) und werde zehn hoch siebzehn
grad celsius geballte kraft produzieren - reaktivieren, um mich
ganz in den dienst der hörerschaft zu stellen. wie lautete schon
mein erster satz: "der sender sei die kanzel des volkes". in diesem
sinne werde ich weiter den dienst an der nicht guten sondern besseren
sache verrichten und verbleibe mit einem gruß an alle donnerstagsgutmenschendemonstranten
in wien sowie die mütter gegen atomgefahr (möge die macht mit euch
sein)... ... mit vorzüglicher hochachtung -
oliver jagosch - moderation
|